Auch die traditionelle Sigmaringer Fasnet wurde von der Corona-Pandemie eingeholt und größtenteils mussten alle Veranstaltungen abgesagt werden oder fanden in kleinerem Rahmen als bisher gewohnt statt. Die Narren verzichteten auf Umzüge, Fasnets-Bälle, das Befreien der Kindergarten- und Schulkinder, und das bunte Treiben in der Stadt fiel auch aus. Für Gottesdienste galten strenge Auflagen bei Teilnehmerzahl, Abstand und Hygiene. Singen war verboten, Anmelden hingegen Pflicht.
Der bei Narren und Nicht-Narren beliebte und schon zur Tradition gewordene Gottesdienst am Fasnetssonntag sollte ebenfalls abgesagt werden. Doch die Narrenzunft Vetter Guser e.V. entschied in Absprache mit den Verantwortlichen der Seelsorgeeinheit Sigmaringen, diesen liebgewordenen Bestandteil der örtlichen Fasnetstradition stattfinden zu lassen. Bei Stadtpfarrer Ekkehard Baumgartner und Militärpfarrer Pater Stefan Havlik stießen die Narren auf offene Ohren für ihren Vorschlag, einen Gottesdienst per Video-Livestream zu übertragen. Die Kosten dafür übernahmen die Zunft, die Kirchengemeinde und das Bezirkskantorat. Auch die Bürgerstiftung Sigmaringen unterstützte die Veranstaltung im Rahmen der Traditions- und Brauchtumspflege. So gelang es, den Gottesdienst in Pandemiezeiten und die Narren unter „eine Narrenkappe“ zu bringen“ und gemeinsam eine wunderbare Messe zu feiern.
Knapp einhundert Gläubige konnten nach vorheriger Anmeldung live in St. Johann dabei sein; mehr als dreihundert Haushalte waren online zeitgleich dazu geschaltet und nochmals fast einhundert Interessierte riefen das Video im Internet ab.
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